Für Kunden verschwimmen die Grenzen zwischen online und offline immer mehr, denn der Grossteil der Konsumenten ist »immer on«. Das Internet selbst während des Stadtbummels zu nutzen, wird immer selbstverständlicher. Um es auf den Punkt zu bringen: Früher bog man um die nächste Ecke, um sich überraschen zu lassen. Heute googelt man schnell, bevor man entscheidet, um welche Ecke man biegt. Hier liegt für den Einzelhandel ein riesiges Potenzial, um mit relativ geringem Aufwand viel zu erreichen. Denn Social Media Marketing ist der zeitgemässe Weg, den Kunden dort abzuholen, wo er ist – im Netz.

Wer jetzt nicht ins Social Media Marketing einsteigt, wird es später schwer haben, noch seinen Platz zu finden, denn die Konkurrenz wird immer grösser.

Was Social Media für den stationären Handel tun kann

Eine Weile schien es so, als würde der E-Commerce dem lokalen Handel das Wasser abgraben. Wer geht schon in die Stadt, wenn er vom Sofa aus bestellen kann? Allerdings hat der Einzelhandel einen Wettbewerbsvorteil, den er nutzen muss – denn Menschen gehen gerne in die Stadt. Bummeln zu gehen und persönliche Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen, ist einfach befriedigender, als nur mit virtuellen Bestellformularen zu kommunizieren und dann auf den Paketboten zu warten.

Und genau hier muss der stationäre Handel jetzt auf den Zug aufspringen und mit einer gezielten Social Media Strategie eine Kundenbindung auf einer neuen Ebene schaffen. Digitale Informationen verknüpft mit einer persönlichen Bindung an den Kunden vor Ort sind der Schlüssel zum Erfolg. Denn viele Kunden informieren sich heute online, bevor sie einen Laden betreten. Eine informative, unterhaltsame Internetpräsenz ist also längst kein Luxus mehr, sondern ein Standard, den Kunden einfach voraussetzen.

Wer im Netz nicht gesehen wird, hat es schwer. Aber wie erreicht man Sichtbarkeit?

Social Media bietet unendlich viele Möglichkeiten, um Beziehungen zu pflegen. Gerade für kleine und mittlere Einzelhändler bietet sich auf Portalen wie Facebook, Instagram und Co. die Gelegenheit, eine persönliche Kundenbindung zu schaffen. Kein Einzelhändler kann es sich länger leisten, auf diese Kanäle zu verzichten, denn es geht schon lange nicht mehr nur um E-Commerce. Es geht um Menschlichkeit und da hat jeder kleine Laden an der Ecke mehr zu bieten als ein gesichtsloser Global Player.

Wie wird Social Media Marketing erfolgreich?

Der erste Schritt zu einer effektiven Marketing-Strategie besteht darin, die Grenze im Kopf zu überwinden. Es gibt nicht mehr das Internet hier und den Einkaufsbummel dort. Der stationäre Einzelhandel und lokale Dienstleister haben sogar Möglichkeiten, die reine Internethändler nicht haben. So gehören auf die Seiten in den sozialen Netzwerken zum Beispiel unbedingt eine Karte mit dem Standort, die Öffnungszeiten und vor allem eine Kontaktmöglichkeit, am besten über eine Chat-App, und natürlich eine Telefonnummer. Je einfacher es ist, zu einem Unternehmen Kontakt aufzunehmen, umso mehr Kunden werden das auch tun.

Allerdings reicht es nicht, einfach ein Profil zu erstellen und dann kommen die Likes wie von selbst. Denn der Markt ist inzwischen hart umkämpft und viele Mitbewerber buhlen darum, in der Timeline ihrer Zielgruppe angezeigt zu werden. Genau hier müssen Einzelhändler jedoch hin – in die Timeline der Kunden. Reichweite ist also das Zauberwort, um das sich alles dreht, denn nur, wer gesehen wird, kann auch seine Botschaft transportieren. Und das funktioniert am besten über persönliches Auftreten im oft so unpersönlichen Internet.

Nische gibt Profil

Wer allen gefallen möchte, gefällt keinem. Je spitzer die Nische ist und je persönlicher ein kleines, aber feines Unternehmen sich präsentiert, umso eher werden die Kunden dem Geschäft die Treue halten und – bei der richtigen Strategie – einen Teil des Marketings übernehmen. Denn soziale Netzwerke funktionieren über das Teilen von Inhalten. Und um Follower zu generieren, die aktiv kommentieren und teilen, muss man inhaltsstarke Beiträge planen.

Wie findet man inhaltsstarke Beiträge?

Vernetzung ist alles in den sozialen Medien, auch und besonders für kleine Unternehmen. Diese Vernetzung muss mit einer klaren Zielgruppenanalyse, Kontinuität und Contentmarketing Hand in Hand gehen. Was genau ist jetzt Contentmarketing und wie nutzt man es für die eigene Strategie? Beiträge im Internet brauchen einen ganz klaren Mehrwert für den User. Mehrwert zu erschaffen klingt natürlich erst einmal nach einer grossen Herausforderung, denn man kann neben dem Kerngeschäft schwerlich noch ständig zielgruppenrelevante Inhalte erstellen.

Aber wenn man sich vor Augen führt, wie vielfältig dieser Mehrwert sein kann und auch sein sollte, beginnt die Sache, Spass zu machen. Denn Mehrwert kann vieles sein. Erklärvideos, originelle Grafiken mit Lebensweisheiten, die einen zum Schmunzeln bringen, Links zu fundierten Artikeln über Fachfragen. Es gibt zahllose Wege, den Kundenstamm immer wieder gut zu unterhalten und sich dabei gleichzeitig als der Experte zu positionieren, der immer auf dem Laufenden ist. Der Vorteil der sozialen Medien liegt darin, dass man nicht den gesamten Content selbst erstellen muss, denn das Teilen fremder Beiträge ist gern gesehen, da es auch andere Seiten in ihrer Reichweite aktiv unterstützt!

Dabei ist es natürlich wichtig, die Interessen der Zielgruppe immer im Auge zu haben. Wer zum Beispiel ein Reitsportgeschäft betreibt, kann sich mit der lokalen Reitsportszene vernetzen und immer aktuelle Beiträge darüber teilen, wo Turniere stattfinden oder bei welchem Züchter ein Fohlen geboren wurde. So bleibt die Seite immer aktuell und liefert Content, der die Zielgruppe wirklich interessiert. Wer eine breite Palette an interessanten Beiträgen teilt, vermittelt nicht den Eindruck, aufdringliche Werbung zu machen. Ganz im Gegenteil, wer sich in der Region vernetzt, wird zum Sympathieträger, dessen eigene Produktinformationen dann auch positiv wahrgenommen werden.